Die Baupolitik der Ratsmehrheit ist gegen die alteingesessenen Braunschweiger gerichtet. Durch viele Beispiele ließe sich belegen, dass dort, wo Bauland ausgewiesen wird, Neubürger gegen Altbürger ausgespielt werden. So mussten die Bauern in Mascherode aus der Zeitung erfahren, dass man ihr Land für einen Golfplatz benötigte. Durch massiven Widerstand aber auch durch das unseriöse Auftreten des Projektentwicklers scheiterte das Projekt.
Eine Kart-Bahn am alten Güterbahnhof sollte neu gebaut werden, durch massiven Anwohner-Protest ist es gelungen einen anderen Standort zu finden. Es scheint, dass wirtschaftliche Interessen vor dem Allgemeinwohl stehen.
Einen Sonderfall bildet die Anlage des Klinikgeländes Holwedestraße auch im Zusammenhang mit der Wallringsatzung zu betrachten. Das Areal bietet Platz für mindestens 200 oder bei dichterer Bebauung für 400 Wohnungen. Es gibt also genug innerstädtische Grundstücke in hervorragender Lage, die zu entwickeln sind.
Warum ist aber ausreichend Geld vorhanden, um pro Kreuzung ca. 56 Poller zu verbauen: Sollten die Bürger hier diszipliniert werden? Eine autofeindliche Stadt stellt für sich allein noch kein Ökokonzept dar.
Positionspapier Wohnungsbaupolitik
Am 29. April 2009 sah sich der ehemalige Baurat gezwungen, einen dreiseitigen Text vorzulegen, der die hochtrabende Überschrift trägt: Positionspapier zur Ausrichtung der Braunschweiger Wohnbaupolitik. Kurz zusammengefasst auf einen Satz verkürzt: Weiter so, Augen zu und durch!
Positive Beispiele für die Nachverdichtung tragen sicherlich dazu bei, die Ressourcen zu schonen. In der Stadt Braunschweig wird aber von einer breiten Ratsmehrheit dogmatisch mit dieser Frage umgegangen. Wenn wie am Beispiel des Bebauungsplans Nußbergstraße/Stadtpark in einen Innenhof vier so genannte Stadtvillen gepresst werden, so nenne ich dies erst einmal geschichtslosen Umgang mit der historisch gewachsenen Stadtplanung und teilweise denkmalgeschützten Bausubstanz.
Im Zusammenhang mit der Nachverdichtung wird auch der Vertrauensschutz ausgehebelt. Als SPD und Grüne die Ratsmehrheit stellten, traten sie für grüne Innenhöfe ein. Die SPD hält sich an ihre vorher vertretene Meinung, die Grünen wollen von dieser inhaltlichen Position nichts mehr wissen.
Erhaltung baulicher Anlagen und der Eigenart von Gebieten (Erhaltungssatzung)
§9 BauGB:
Inhalt des Bebauungsplans
(1) Im Bebauungsplan können aus städtebaulichen Gründen festgesetzt werden:
§176 BauGB:
Baugebot
(1) Im Geltungsbereich eines Bebauungsplans kann die Gemeinde den Eigentümer durch Bescheid verpflichten, innenhalb einer zu bestimmenden angemessenen Frist..
Die Angaben sind in einem Zeitraum von drei Jahren zu betrachten, sie sind öffentlich zugänglich und stammen aus dem Fachbereich „Stadtplanung und Bauen“. Zu berücksichtigen sind zum Beispiel, dass die Ritterstraße, Ecke Schlossstraße ein umstrittener Bauplatz ist, zudem sind der Sielkamp Nord, Wendeburg, die Friedrichstraße und das Holzmoor in Querum noch nicht erfasst. Zählt man die Segmente Einfamilienhaus und Mehrfamilienhaus zusammen, ergibt sich gerechnet in Wohneinheiten 2369 WE.
Da ich ein engagierter Bürger in der Frage Stadtentwicklung bin, habe ich diese Zahlen aus unterschiedlichsten Quellen zusammengetragen. Der Betrachtungszeitraum ist 3 Jahre. Bestimmte Bauvorhaben wie Friedrichstraße, Bunker Melverode, oder Cellerstraße Eckgrundstück sind nicht erfasst. Für Fehler bitte ich um Entschuldigung, für Anregung oder Weiterentwicklung dieser Tabelle bin ich offen.
Lammer Busch Ost, weitere Bauabschnitte
Am Buchenberg
Völkenrode-Nord
321
Lehndorf-Watenbüttel
im Bau
in Planung
im Bau
im Bau
15
6
160
360
83
101
Harxbüttel Nordwest
323
Wenden-Thune-Harxbüttel
im Bau
34
Gesamt
749
1581
Gesamt
2330
Es verwundert dass, in Bezug auf das Östliche Ringgebiet nicht alle Zahlen erfasst sind. Hierzu habe ich in Bezug auf das Östliche Ringgebiet folgende Wohneinheiten noch erfasst:
Kinderbetreuung in den Bezirken aus Braunschweiger Zeitung 9. November 2010
Name
Anzahl
Bezirksnummer
Schunter
Wohnungsneubau
97
111
Waggum Bevenrode
Wohnungsneubau
117
112
Hondelage
Wohnungsneubau
0
113
Volkmarode
Wohnungsneubau
344
114
Östlich Ring
Wohnungsneubau
285
120
Innenstadt
Wohnungsneubau
52
131
Viewegs Gärten/Bebelhof
Wohnungsneubau
0
322
Stöckheim/Leiferde
Wohnungsneubau
140
211
Heidberg/Melverode
Wohnungsneubau
0
212
Sü/Rauth/Maschen
Wohnungsneubau
139
213
westlicher Ring
Wohnungsneubau
125
310
Lehndorf/Watenbüttel
Wohnungsneubau
725
321
Veltenhof/Rühme
Wohnungsneubau
0
322
Wenden/Thune/Harxbüttel
Wohnungsneubau
34
323
Nordstadt
Wohnungsneubau
0
331
Schunter
Wohnungsneubau
0
332
Rüningen
Wohnungsneubau
0
224
Broitzen
Wohnungsneubau
0
223
Timmerl./Stiddien/Geitelde
Wohnungsneubau
0
222
Weststadt
Wohnungsneubau
0
221
Gesamt
Erfasst ist die Neubautätigkeit bis zum Jahre 2011
Gutachterausschuss für Grundstückswerte in Braunschweig
Betrachtung über drei Jahre
Gebiet
Einfamilien-
häuser
Reihenhäuser Doppelhäuser
Wohneinheiten / Mehrfamilienhäuser
Gebiet
1
An der Schunteraue
16
-
-
2
Rabenrodestraße Nord
60
-
-
3
Volkmaroder Nord
200
-
150
4
Im Holzmoor
150
-
-
5
Berliner Straße Süd
65
-
41
6
Großer Schafkamp
13
78
-
7
Möncheweg
13
-
-
8
Schmiedeweg
100
-
-
9
Breites Bleek
40
-
-
10
Stöckheim Am Zoo
80
-
40
11
Geitelde Am Sender Ost
50
-
-
12
Am Giersberg
-
-
80
13
Friedrichstraße
-
9
16
14
Michaelisviertel
-
9
30
15
Lammer Busch West
500
-
50
16
Calvördestraße
-
20
-
Ist 2010 raus
17
Mettlacher Straße
-
12
-
18
Am Bülten
19
Völkenrode Nord
100
-
-
20
Harxbüttel Nordwest
50
-
-
21
Schunterterrassen
23
-
-
22
Pfingststraße
23
Blumenstraße
10
10
24
Am Obstgarten
25
Pfälzer Straße
26
Lammer Busch Ost
260
-
-
27
An der Tannenriede
Gesamt (bis hierhin)
1720
138
372
28
St Leonhardsgarten
-
-
160
Neu in 2009
29
Kanzlerfeld
80
-
-
Neu in 2010
30
Roselies Kaserne
118
-
-
Neu in 2010
Gesamt
1918
138
532
Die Zahlen ergeben sich aus den Katasteramtsberichten 2008/2009/2010, zählt man alle Zahlen als Einheit zusammen ergeben sich 2588 Kaufmöglichkeiten
Tanz ums goldene Kalb
Verträge
2007/2008
2008/2009
2009/2010
Gesamtzahl
2681
2371
2556
Ein- und Zweifamilienhäuser
303
297
324
Doppel-undReihenhäuser
327
298
314
Mehrfamilienhäuser
201
94
87
Eigentumswechsel im Bestand
805
752
772
Neubau von Eigentumswohnungen
305
310
244
Summe
Ein-, Zwei-, Doppel-, Reihenhäuser, ETWs und
Bestandswechsel
1941
1751
1741
Abzüglich Eigentumswechsel im Bestand
- 805
- 752
- 772
Neubautätigkeit
1136
999
969
Bemerkung: Aus meiner Sicht, wird die Statistik des Grundstückmarktberichtes Braunschweig nicht ausreichend gewürdigt. Es handelt sich in den einzelnen Segmenten um die wirklich wichtigen Zahlen hinsichtlich der Stadtentwicklung. Wie viel Neubaugebiete brauchen wir? Wie viel Stadtvillen brauchen wir? Wie viel Baulandreserven sollte die Stadt als Vorratsplanung anlegen? Wenn der Kuchen hinsichtlich Eigentumswohnungen im Neubau durchschnittlich zweihundert bis dreihundert Einheiten beträgt, wieso braucht die Stadtentwicklung in diesem Segment bis zu Achthundert Kaufmöglichkeiten pro Jahr? In Bezug auf Einfamilienhäuser, Doppelhäuser, Reihenhäuser haben wir ebenfalls die dreifache Menge an Kaufmöglichkeiten gegenüber dem tatsächlichen Absatz. Nun könnte man den Standpunkt vertreten, wenn sich die Investoren verspekulieren sind sie selbst Schuld. Ich persönlich halte das aber nicht für richtig, denn wer eine verträgliche Stadtentwicklung will, sollte die Stadt planen und nicht der Anarchie der Immobilienspekulation überlassen.